Auftakt-Workshop des Netzwerks Drehbuchforschung
22. November 2019, 10:00
Freie Universität Berlin
Unter dem Schlagwort „Drehbuch“ lassen sich alle Medien und Kommunikationsformen verorten, die erzählerisch-planerisch operieren, um audiovisuelle Artefakte in Produktion zu bringen. Unter anderem gehören dazu Schrift-Notate aller Art, wie z.B. Filmskripte, grafische Entwürfe, Gesprächsprotokolle oder teilnehmende Beobachtungen an Entwicklungsprozessen. Dieses Material kann neben der Kino- und Fernsehproduktion durchaus auch in Buchveröffentlichungen, Lesungen, Computerspiele oder Ähnliches umgesetzt werden. Indem die Drehbuchforschung der Eigenartigkeit ihrer Objekte gerecht zu werden versucht, befasst sie sich unter anderem mit Fragen der Prozessualität und Performativität der Kunst, der Intermedialität und der transmedialen Transformationen sowie des kreativen Schreibens im Zeichen der Kollektivität, der normativen Poetiken und des industriellen Produktionskontextes.
In den letzten zehn Jahren ist Drehbuchforschung zu einem stärker beachteten Forschungsfeld im internationalen Kontext geworden. Indikatoren hierfür sind die jährlichen Tagungen des Screenwriting Research Network (SRN), das Journal of Screenwriting sowie zahlreiche Monographien und Sammelbände.
Im deutschsprachigen Raum scheint Drehbuchforschung hingegen noch relativ unterrepräsentiert zu sein. Um hier Abhilfe zu schaffen und ForscherInnenzu verbinden, die sich aus durchaus heterogenen Perspektiven und mit verschiedenen methodischen Zugängen mit dem Drehbuch als Text und Produktionsprozess auseinandersetzen, gründen wir das Netzwerk Drehbuchforschung.
Wir laden alle Interessierten zu unserem Auftakt-Workshop am 22.November an die Freie Universität Berlin (Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin) ein.
Im Rahmen des Workshops sollen aktuelle Ansätze im Bereich Drehbuchforschung präsentiert und diskutiert werden. Wir bitten um Vorschläge für 20-minütige Beiträge in Form eines kurzen Abstracts von max. 300 Wörtern und einer Kurzbiografie. Diese richten Sie bitte
bis zum 15.Juni an a.ksenofontova@fu-berlin.de
Mögliche Themenbereiche umfassen (aber begrenzen sich keineswegs auf):
- Drehbuchgeschichte;
- Ontologie des Drehbuchs;
- Drehbuch und Autorschaft;
- Drehbuchpraxis: historische und gegenwärtige Modi der Drehbuchentwicklung;
- Drehbuch im Zeitalter der Digitalisierung;
- Schreiben für Animation, Dokumentarfilm, Experimentalfilm, Games;
- Konventionen und normative Poetiken des Drehbuchschreibens;
- Geschichte und Diskurse von Drehbuchratgebern und institutionalisierter Lehre;
- Narratologische und dramaturgische Ansätze der Drehbuchforschung;
- Drehbuchedition;
- Deutschsprachige DrehbuchautorInnen;
- Drehbuch und Gender;
- Drehbuchschreiben und Migration: historisch und aktuell;
- Drehbuchformate;
- Drehbuch und Adaption.
Alternative Präsentationsformen sind ebenso möglich. Dazu bitten wir um eine Nachricht an a.ksenofontova@fu-berlin.de
Anmeldungen zur Teilnahme am Gründungstreffen und/oder Workshop ohne Präsentation sind bis zum 15. Juni herzlich willkommen.
Entscheidungen werden voraussichtlich bis zum 15. Juli bekannt gegeben.
MitbegründerInnen des Netzwerkes Drehbuchforschung (alphabetisch):
Jan Henschen (Seminar für Literaturwissenschaft, Universität Erfurt)
Florian Krauß (Medienwissenschaftliches Seminar, Universität Siegen)
Alexandra Ksenofontova (Friedrich Schlegel Graduiertenschule für literaturwissenschaftliche Studien, Freie Universität Berlin)
Claus Tieber (Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft, Universität Wien)
Kommentar verfassen